Mit 16 Jahren stellte ich mir auf dem Weg vom Schulbus nach Hause zum ersten Mal die Fragen: "Was liegt hinter der direkten Wahrnehmung? Gibt es eine Wahrheit jenseits der sichtbaren Welt?" Mein damaliger Religionslehrer, der immer den Eindruck hatte, er werfe seine Perlen vor die Säue, muss wohl durch seinen Unterricht ein Türchen in mir geöffnet haben. In meinen Augen war er ein richtiger Philosoph. Und wäre ich nicht so schüchtern und still im Unterricht gewesen, hätte ich die beste Zeugnisnote haben können. Ich wählte dann auch Religion als mündliches Prüfungsfach im Abitur und ließ meiner Begeisterung für Platons Ideenwelt freien Lauf, auch wenn ich sie nicht bis ins Detail fassen konnte. Ein weiterer Schwerpunkt war der Bereich Kunst, der mich ebenso faszinierte.